Zucht

Zucht

Zuchtansatz

Dieser erfolgt am besten in der Gruppe mit mehreren Männchen und mehreren Weibchen.
Eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Zucht ist Sonnenlicht und eine Beleuchtungsdauer ab 14 Stunden. Stimmen alle Umweltfaktoren, wie Wasserqualität, Futter usw.. setzt die Laichbereitschaft dann ab 20 °C ein. Wir nutzen die natürlichen Ressourcen und züchten nur in den Sommermonaten von Mai bis September.

Die Weibchen legen ihre Eier in unseren selbst gebastelten Laichmops (eine Handvoll dunkle, synth. Wollfäden in ein Stück Styropor gesteckt) und Schwammfiltern gleichermaßen ab. Wir kontrollieren deshalb beides und sammeln die Eier dann täglich ab.

Inkubation

Die Eier werden über einen Zeitraum von bis zu einer Woche abgesammelt und dann gemeinsam inkubiert. Das heißt, bis zu 100 Stück wandern alle in einen Becher mit frischen Leitungswasser und etwas Methylenblau, um evtl. Verpilzungen vorzubeugen. Das Wasser sollte eine ganz schwache bläuliche Färbung (siehe Bild) haben, dann ist alles gut.

Medaka - Inkubation der Eier
Medaka – Inkubation der Eier

Wenn man reine Zuchtstämme hat und erhalten will, macht es durchaus Sinn, diese separat aufzuziehen. Ich habe Anfangs auch den Fehler gemacht und den ein oder anderen Stamm gemeinsam inkubiert. Die Generationsfolge von Medakas liegt bei guter Fütterung und optimalen Haltungsbedingungen bei 8 bis 10 Wochen. In diesem Alter werden bereits wieder die ersten Eier abgesetzt und man hat es dann wirklich schwer, die Tiere auseinander zu halten. Ausgewachsen und geschlechtlich gut bestimmbar sind Medakas erst ab ca. 4-5 Monaten. Auch die etwas kleineren Eier von sehr jungen Elterntieren entwickeln sich übrigens prächtig.

Bei einer relativ konstanten Temperatur im Heizungskeller von 26-28 °C dauert es bis zum ersten Schlupf und je nach Stamm ca. 14 Tage. Bei Zimmertemperatur (20-22°C) bis zu 21 Tage. Kälter als 20°C sollte es nicht sein. Das Wasser im Inkubations-Becher wird zweimal wöchentlich zur Hälfte gewechselt und wieder etwas Methylenblau zugegeben. Die Larven werden nun täglich mit einem Löffel abgeschöpft und in ihre erste „Aufzuchtstation“ verfrachtet. Diese besteht aus einem gut eingefahrenen Aquarium, bestückt mit reichlich Javamoos, Schwimmpflanzen, Turmdeckel- und Blasenschnecken.

Aufzucht und Fütterung

Der Dottersack ist innerhalb weniger Stunden aufgebraucht und die Larven gehen dann schon auf Futtersuche. Unsere Beobachtung: Ohne Futter überleben sie die ersten 12 Stunden nicht! In den ersten 6 Tagen verfüttern wir ausschließlich zu Staub gemahlenes Granulat (Aufzuchtfutter, z.B. Dupla Rin von Dohse Aquaristik), welches wir in kleinsten, kaum sichtbaren Portionen auf das Wasser streuen. Die Larven schwimmen größtenteils direkt unter der Wasseroberfläche. Mit einer Lupe kann man die Futteraufnahme in den ersten Tagen gut beobachten.
Ab ca. einer Woche geben wir zusätzlich Mikrowürmer und frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien. Dieses Lebendfutter wird gierig verspeist und besonders die Artemia wirken sich sehr positiv auf die Qualität und das Wachstum der kleinen Medakas aus. Ab der vierten Woche sollte neben Artemia aber auch noch gehaltvolles Granulat zugefüttert werden. Ausschließlich Artemia-Nauplien genügen dann für ein zügiges Wachstum nicht mehr!

Das Aquarium ist mit einem kleinen Schwammfilter mit Luftheber ausgestattet. Der Austritt des Lufthebers ragt aus dem Wasser und dieses tropft von oben herab. Somit wird fast keine Strömung erzeugt. Gefüttert wird weiterhin mit zu Staub gemahlenem Granulat, frisch geschlüpften Artemia-Nauplien und Mikrowürmern. Ein Wasserwechsel erfolgt alle zwei Tage mit 50% frischem Leitungswasser.

Medaka - Aufzucht der jungen Fische
Medaka – Aufzucht der jungen Fische

Nach spätestens 4 Wochen wird es langsam zu eng und die Jungfische müssen in größere Behälter umgesiedelt werden.

Bei guter Fütterung sind die jungen Medakas mit ca. 12 Wochen geschlechtsreif und können schon an Interessierte abgegeben werden. Richtig ausgewachsen sind sie mit ca. 4-6 Monaten. Dann sollten sich auch Körperform, Farben und evtuell vorhandene Glanzschuppen bereits voll entwickelt haben.